Apps – wir schauen genauer hin!

Apps – wir schauen genauer hin!

Zusatzmaterial für Pädagogische Fachkräfte

Apps – wir schauen genauer hin!

Sowohl die Teilnehmerzahl, die Dauer, die Methoden als auch das Material des Angebotes verstehen sich als Anregungen, die den jeweiligen Rahmenbedingungen vor Ort angepasst werden können. Sie sind nicht als strenge Vorgaben zu sehen. Das Projekt kann fachunabhängig oder fachspezifisch eingesetzt werden. Es können gezielt Apps untersucht und besprochen werden, die Anknüpfungspunkte an das jeweilige Fach bieten. Die Vielfalt der thematischen Möglichkeiten und App-Angebote kann also sowohl in den sprachlichen, musischen und geistes- als auch in den naturwissenschaftlichen Bereichen Verwendung finden.

Rahmenplanbezogene Lernchancen

Für Schülerinnen und Schüler, die Zugang zu einem Smartphone oder Tablet haben, gehören Apps zum Alltag. Um bei der Fülle der zur Verfügung stehenden App-Angebote nicht die Orientierung zu verlieren, sollten medienspezifische Kompetenzen für die Nutzung von Smartphones und Tablets geschult werden. Der Rahmenplan Medienerziehung des Landes Mecklenburg-Vorpommern sieht vor, dass Schülerinnen und Schüler lernen, Medien sinnvoll auszuwählen und zu nutzen.23

Das Projekt regt einen reflektieren Umgang mit Apps und dem eigenen Smartphone bzw. Tablet an. Neben der Benennung von Vor- und Nachteilen der App-Nutzung können Problemfelder wie Kostenfallen, Virenschutz usw. besprochen werden.

Eine Auseinandersetzung mit dem Thema „Apps“ erfordert einerseits medienspezifische Kenntnisse und Fähigkeiten, andererseits sprachliche Formulierungs- und Diskussionskompetenzen. Daher eignet sich das Angebot besonders für das Fach Deutsch. Die KMK-Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss im Fach Deutsch sehen vor, dass Medien verstanden und genutzt werden können.24 Das Thema „Apps“ bietet dafür spielerische und vielschichtige Möglichkeiten. Gleichzeitig wird der im Rahmenplan festgehaltene Kompetenzbereich „Sprache und Sprachgebrauch untersuchen“ im Projekt berührt. Die Schülerinnen und Schüler werden angeregt, über Apps zu diskutieren und Argumente für und gegen bestimmte mediale Angebote zu finden. Dies entspricht den curricularen Standards des Rahmenplanes Deutsch, die besagen, dass bis zum Abschluss der Jahrgangsstufe 8 die Schülerinnen und Schüler lernen, Gespräche zu führen, zu diskutieren und zu argumentieren.25

Sensibilisierung und Einstieg

Am Anfang des Projektes bietet sich eine allgemeine Betrachtung der Mediennutzung, insbesondere der App-Nutzung, an. Das Verfassen einer persönlichen Medienuhr eignet sich hier als Methode. Um in das Thema einzuführen, wird ein kurzer allgemeiner Vortrag über Apps vorbereitet. Diese Aufgabe könnte bereits von den Schülerinnen und Schülern übernommen werden. In einem Klassengespräch kann grundsätzlich abgefragt werden, wer von den Jugendlichen Apps nutzt.

In Kleingruppen beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler explizit mit ihrer eigenen App-Nutzung. Sollte jemand keine Apps verwenden, dient die allgemeine App-Nutzung als Basis der Diskussion.

Das Arbeitsblatt 1 – Meine App-Nutzung kann als Besprechungs- und Präsentationsgrundlage verwendet werden. Die Kleingruppen stellen anschließend ihre Ergebnisse vor: Wie sieht meine eigene App-Nutzung aus? Dafür können die beantworteten Streifen des Arbeitsblattes 1 - Meine App-Nutzung ausgeschnitten werden und als Präsentationselement dienen. Die erste Gruppe stellt ihre Ergebnisse vor, indem sie ihre Streifen vorliest, an der Tafel untereinander befestigt oder auf den Fußboden legt. Die nächsten Gruppen tragen ihre Ergebnisse ebenfalls vor und ordnen ihre Streifen den anderen zu. So entsteht am Ende eine Gesamtübersicht in Form einer gemeinsamen „Streifentabelle“. Abschließend können die Jugendlichen die Streifen nochmals durch Clustern neu ordnen. So wird beispielsweise erkannt, welche Apps mehrfach auftreten, wie häufig Geld für Apps ausgegeben wird oder welche Geräte für die App-Nutzung am meisten genutzt werden.

Im nächsten Schritt untersuchen die Schülerinnen und Schüler (in Kleingruppen) gezielt bestimmte Apps. Dafür müssen ihnen Geräte zur Verfügung stehen, auf denen mindestens zwei Apps installiert sind. Die Jugendlichen testen und bewerten diese Apps hinsichtlich ihrer Nützlichkeit für Freizeit und Schule. Als Hilfe für die eigenständige Erstellung eines Bewertungsbogens kann das Arbeitsblatt 2 – Apps – wir schauen genauer hin! genutzt werden. Anschließend stellen die Kleingruppen ihre Bewertungskriterien und Ergebnisse in der Klasse vor. Sollten keine Geräte zur Verfügung stehen, können nach Rücksprache mit den Eltern die Geräte der Kinder genutzt werden.

Wir lernen neue Apps kennen

In der nächsten Projekteinheit geht es darum, in Partnerarbeit bestimmte Apps zu finden, zu verstehen und zu präsentieren. Je nach Rahmenbedingung und Fach sind hier mehrere Herangehensweisen möglich. Als vorbereitende Aufgabe für zu Hause bietet sich ein Kurzinterview an. Die Schülerinnen und Schüler befragen ihre Eltern, Geschwister, Verwandten oder Bekannten nach deren App-Nutzung. Als Orientierungshilfe könnte dabei wieder das Arbeitsblatt 1 – Meine App-Nutzung dienen. Die in den Interviews benannten Apps könnten in der nächsten Projekteinheit von den Jugendlichen genauer analysiert werden. Die Interviews können per Handy als Video oder Audio aufgezeichnet und in der Klasse präsentiert werden.

Eine weitere Zugangsmöglichkeit kann über das jeweilige Fach erfolgen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten die konkrete Aufgabe, Apps zu finden, die sich auf das jeweilige Fach beziehen. Es besteht zudem die Möglichkeit, dass jedem Team ein Thema zugeordnet wird. Zu diesem Thema sollen dann selbstständig passende Apps gefunden werden. Für die Zuordnung möglicher Themen können die Spielkarten des Arbeitsblattes 3 – Themenspielkarten genutzt werden. Jedes Zweierteam zieht eine Karte und beschäftigt sich mit dem notierten Thema. Es besteht die Möglichkeit, die Themenauswahl individuell zu ergänzen.

In Partnerarbeit suchen die Jugendlichen nach geeigneten, zum Thema passenden Apps und bereiten eine kurze Präsentation vor. Das Arbeitsblatt 4 – Werdet Appsperten! dient als Hilfestellung. Als Alternative kann erneut der Bewertungsbogen aus der Einführungsrunde genutzt werden. Die Schülerinnen und Schüler werden dazu angehalten, ihre Untersuchungsergebnisse möglichst knapp und präzise vorzustellen. Länger als drei Minuten sollte die abschließende Präsentation nicht dauern. Motivieren Sie Ihre Schülerinnen und Schüler, die Präsentationen zu illustrieren und anschaulich zu gestalten.

Präsentation und Diskussion der Ergebnisse

Am Abschluss des Projektes präsentieren und diskutieren die Jugendlichen ihre Untersuchungsergebnisse. Damit die Präsentationen der einzelnen Apps nicht den zeitlichen Rahmen sprengen, kann die Präsentationsmethode Speed-Dating mit Expertinnen und Experten Anwendung finden. Hier sind die Schülerinnen und Schüler angehalten, in drei Minuten den anderen Teams ihre Ergebnisse kurz und prägnant vorzustellen. Die Zuhörenden können sich Vor- und Nachteile zu den Apps bzw. aufkommende Fragen notieren. Dabei findet das Arbeitsblatt 5 – App-Checkliste Verwendung.

Haben alle Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse den anderen präsentiert, wird in der gesamten Klasse über die vorgestellten Apps diskutiert. Die Jugendlichen wählen eigenständig eine Diskussionsleiterin bzw. einen -leiter. Ziel des Plenums ist es, die Lieblings-Apps der Klasse zu benennen. Zu jeder Lieblings-App wird anschließend (in Kleingruppen) ein Plakat entworfen, das die wichtigsten Informationen der App und ihre Anwendungsmöglichkeiten zusammenfasst.

In einer abschließenden Reflexionsrunde sollte das Projekt nochmals diskutiert werden. Damit alle Jugendlichen zu Wort kommen, kann als Methode das Blitzlicht angewendet werden.

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