Neue Medien können mir die Arbeit erleichtern?!

Medien für meine Berufs- und Arbeitswelt

Beschreibung

Medien haben längst Einzug in Beruf und Freizeit gehalten. Kaum ein Arbeitsplatz funktioniert noch ohne PC, vernetzte Kalender, Telefonkonferenzen. Direktnachrichten effektivieren Arbeitsprozesse, und digital organisierte Ablagen schaffen Platz im Büro. Das Gefühl, durch permanent neue Medien-Angebote und deren Undurchschaubarkeit „überrannt zu werden“, kann bedrohlich wirken, und technische Anforderungen können als unüberwindbare Hürde empfunden werden. Unsicherheiten und Ablehnung können entstehen. Steht man den neuen Medien allerdings aufgeschlossen gegenüber und ist bereit, ihre Funktionen kennen und nutzen zu lernen, so ist man eher in der Lage, sie so in die eigenen Arbeitsprozesse zu integrieren, dass die eigenen Aufgaben schneller, in höherer Qualität oder kreativer gelöst werden können. Viele Funktionen lassen sich auch im privaten Alltag nutzen und eröffnen überraschend neue Betätigungsfelder.

Menschen, die in der letzten Phase ihres Arbeitslebens stehen, wird mit diesem Angebot die Möglichkeit gegeben, neue Medien kennenzulernen, sie auszuprobieren und Einsatzmöglichkeiten für Beruf und Alltag abzuwägen. Die vorgestellten Anwendungen lassen sich berufsgruppenunabhängig einsetzen.

Ziel des Angebotes ist es, Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine aktive Auseinandersetzung mit neuen Medien zu ermöglichen. In Interaktion werden Vor- und Nachteile verschiedener Medien für den privaten und beruflichen Alltag herausgearbeitet. Sie lernen neue Medien als multifunktionale Geräte mit vielfältigen Funktionen und Nutzungsmöglichkeiten kennen, so beispielsweise das Smartphone, das weit mehr bietet als nur telefonieren zu können. Es ermöglicht über seine Grundfunktionen hinaus das Kommunizieren auf vielfältige Art und Weise, das Aufzeichnen von Gesprächen, das Fotografieren oder das Gestalten von Bildern und Videos. Hier wird auch geklärt, was ➔ Cloud und ➔ Filesharing bedeuten und wofür man sie benötigt. 

Ziele

  • Kennenlernen der Funktions- und Verwendungsweisen verschiedener mobiler Endgeräte
  • Wissen über Programme (Software, Apps) zum Einsatz im beruflichen Alltag erwerben
  • Instrumentell-qualifikatorische Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit Smartphone und/oder Tablet (bezogen auf berufliche Anwendungsmöglichkeiten) erwerben
  • Kritisch-reflexives Auseinandersetzen mit der Auswahl von Geräten und Apps für das eigene Anliegen
  • Erwerben von Wissen über Vernetzung sowie technische und inhaltliche Verknüpfungen (Medienkonvergenz) 
  • Sensibilisierung für die Auseinandersetzung mit medialen Entwicklungen 
  • Lernen, persönliche Daten auf mobilen Endgeräten zu schützen und zu sichern 

Medien | Medieninhalte

Computer, Smartphone, Tablet jeweils mit Internet-Zugang I Anwendungen 

(siehe Weiterführende Links und Literatur

Teilnehmerzahl | Begleitung

Gruppengröße bis zu 15 Personen | 2 – 3 Kursleiterinnen/-leiter, 1 Medienpädagogin/-pädagoge

Ablaufform und -dauer

Projekt | 5 Termine, je 2 – 3 h

Sozialform(en)

Plenum, Einzelarbeit, Gruppenarbeit

Methode(n)

Vorführungen, Präsentationen, individuelle Beratung, ➔ Stationsarbeit, ➔ (Verdeckte) Punktabfrage

Ablaufskizze

Vorstellung und Einführung (ca. 2 h)

Erfahrungsaustausch (ca. 30 min)

Zu Beginn tauschen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über ihre derzeitige Mediennutzung im beruflichen Alltag aus. Zu klären ist, ob und in welchem Umfang neben dem Computer bereits mobile Endgeräte genutzt werden und welche Anwendungen dabei im Vordergrund stehen. Hierfür eignet sich eine ➔ (Verdeckte) Punktabfrage, zusätzlich erhalten alle Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre speziellen Mediennutzungen zu reflektieren und darzustellen.

Mögliche Fragen:

  • Nutzen Sie in Ihrem beruflichen Alltag einen PC/Laptop? In welchem Umfang und für welche Aufgaben nutzen Sie diese Geräte?
  • Welche Möglichkeiten, die Smartphone und Tablet ergänzend zum Computer bieten, sind Ihnen bekannt?
  • Welche Möglichkeiten nutzen Sie in welchem Umfang und aus welchen Beweggründen?
  • In welchen beruflichen Tätigkeitsfeldern nutzen Sie technische Geräte, und welche Aufgabe haben diese für Sie?

 

Thematischer Einstieg (ca. 40 min)

Als Grundlage für die folgenden Projekttage werden die Teilnehmenden in die Thematik eingeführt. Sie erhalten einen Überblick über Begrifflichkeiten, z.B. „neue Medien“, Beispiele für Endgeräte und deren Funktionen und Anwendungsvarianten in verschiedenen Berufsgruppen. Der Inhalt dieser Einführung orientiert sich an den Stationen, die an den Folgetagen bearbeitet werden sollen und ordnet diese sinnvoll in berufliche Zusammenhänge ein. Dies geschieht in Form eines Vortrages mit Rückfragemöglichkeit für die Teilnehmenden. Zentrale Informationen zu den einzelnen vorgestellten Medien werden visualisiert und stehen den Teilnehmenden während der gesamten Veranstaltungsreihe zur Verfügung.

Reflexion (ca. 30 min)

Die Teilnehmenden bekommen ca. 15 Minuten Zeit zu einer persönlichen Reflexion in Einzelarbeit; dabei stehen Referierende und Kursbetreuende für Rückfragen zur Verfügung. Schwerpunkt bilden folgende Fragen:

  • Welche der im Vortrag vorgestellten Möglichkeiten neuer Medien möchte ich genauer kennenlernen, um deren Nutzung in meinen beruflichen Alltag zu integrieren?
  • Welche kommen nicht infrage?
  • Welche mir außerdem bekannten Nutzungsmöglichkeiten von Smartphone, Tablet und anderen Endgeräten, die im Vortrag nicht erwähnt wurden, möchte ich mit Blick auf meinen beruflichen Alltag gern genauer kennenlernen?

In einer zweiten Phase von mindestens 15 Minuten tauschen sich die Teilnehmenden über ihre individuellen Ziele aus. Wenn nötig, sind die Stationen an dieser Stelle dem tatsächlichen Bedarf anzupassen.

Fakultativ: „Kaufberatung“ (ca. 20 min)

Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die die Anschaffung eines mobilen Endgerätes in Erwägung ziehen, bekommen Gelegenheit, sich über technische Details zu informieren, so dass sie zu einer sicheren Kaufentscheidung finden. Im Idealfall besitzen und nutzen die Teilnehmenden an den Folgetagen ihre eigenen Endgeräte. 

Stationsarbeit: Welche neuen Medien gibt es eigentlich? (2 h pro Station)

An verschiedenen Stationen erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, sich genau über die Medien und ausgewählte Anwendungen zu informieren und die zu testen, von denen sie sich vorstellen können, sie in ihren Arbeitsalltag zu integrieren.

Beispiele für neue Medien und Themen für die Stationen:

  • Nützliche Apps für Smartphone und Tablet finden, testen, nutzen und organisieren
  • Das Smartphone – Möglichkeiten der Sprachaufnahme
  • Die Digitalkamera war gestern – hier kommt das Smartphone/Tablet
  • Mehr als nur telefonieren – Internettelefonie, Video- und Telefonkonferenzen, Sprachnachrichten als Form zeitversetzter Kommunikation
  • Das Büro in der Westentasche (1) – Arbeit mit Dokumenten
  • Das Büro in der Westentasche (2) – Das Smartphone vergisst nichts 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchlaufen drei verschiedene Stationen ihrer Wahl in Einzel- oder Gruppenarbeit. Um handlungsorientiert zu arbeiten und schnell zu verwertbaren Ergebnissen zu kommen, wird an jeder Station ein Kurzprojekt angeregt, anhand dessen die Teilnehmenden ihre Erkenntnisse sofort anwenden.

Nützliche Apps finden, testen und einrichten

An dieser Station werden grundlegende Fragen zur effektiven Nutzung mobiler Endgeräte geklärt. Die Teilnehmenden erkunden die bereits auf den Geräten vorhandenen Apps, beschäftigen sich mit deren sinnvoller Anordnung und Gruppierung, mit Datensicherung und Virenschutz, Widgets und Ordnerstrukturen sowie der sinnvollen Speicherung. Außerdem testen sie das Installieren/Löschen von Apps und prüfen die Zugriffsrechte der Programme.

Projekt: Das eigene Gerät optimieren

Das Smartphone – Möglichkeiten der Sprachaufnahme

An dieser Station wird die Funktion der Sprachaufnahme eines Smartphones unter die Lupe genommen. Verschiedene Apps werden vorgestellt, so beispielsweise Smart Voice Recorder und Tape-a-call Voice Recorder. Thematisiert werden können an dieser Station auch das Schneiden, Speichern und Organisieren von Daten allgemein, der Datenschutz, das Urheberrecht, der Umgang mit Tonaufnahmen sowie der Wert eines digitalen Guts.

Projekt: Gruppenarbeit – Zusammenfassen von Informationstexten (Datenschutz, Urheberrecht), Teilen der Dateien mit den anderen Gruppenmitgliedern, Schneiden und erneutes Versenden

Die Digitalkamera war gestern – hier kommt das Smartphone

Thema dieser Station sind die Möglichkeiten der Smartphone-/Tablet-Fotografie. In beruflichen Prozessen werden Fotos in der Regel vorwiegend zur Dokumentation von Veranstaltungen oder innerbetrieblichen Abläufen eingesetzt. Daraus ergibt sich eine Konzentration auf die Möglichkeiten der Kamerafunktionen sowie auf Funktionen, die der Qualitätsverbesserung dienen, das Erstellen einer ➔ Slideshow und das Bereitstellen der Bilder für andere Mitarbeiter über unterschiedliche Kanäle. Bei Bedarf kann auf die Übertragung der Bilddaten an den Rechner und das Einbinden der Fotos in Dokumente eingegangen werden.

Projekt: Erstellen einer Bilderserie mit Fotos der Kursteilnehmenden, Zusammenstellen zu einer Slideshow/einem Fotofilm, Nachbearbeiten und Teilen

Mehr als nur telefonieren – Internettelefonie, Video- und Telefonkonferenzen, Sprachnachrichten als Form zeitversetzter Kommunikation

Den Teilnehmenden werden an dieser Station zunächst die Kommunikationsmöglichkeiten, die Skype bietet, vorgestellt. Neben der Videotelefonie sollen das kostengünstige Telefonieren per Internet, die Konferenzschaltung mit mehreren Teilnehmenden, die Direktnachricht als Form zeitversetzter Kommunikation und der Dokumentversand getestet werden. Da jedoch in Unternehmen und Familien auch andere ➔ Messenger genutzt werden, die einen ähnlichen Funktionsumfang aufweisen, werden die erworbenen Kenntnisse anschließend auf einen anderen Dienst übertragen. Da dies am ehesten ➔ WhatsApp sein wird, wird an dieser Stel- le auf das Thema „Umgang mit den eigenen und fremden Daten“ eingegangen, und es werden die Nutzungsbedingungen des Dienstes besprochen.

Projekt: Vorbereiten und Durchführen einer Telefonkonferenz zwischen mindestens drei Gruppenmitgliedern

Das Büro in der Westentasche (1) – Arbeit mit Dokumenten

Zu den typischen Büroarbeiten zählen das Organisieren von Terminen einschließlich des Bereitstellens der notwendigen Unterlagen und Räumlichkeiten, das Ordnen und Ablegen von Akten und die gemeinsame Arbeit verschiedener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an im Arbeitsprozess entstehenden Dokumen- ten. Gerade wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Sitz nicht am gleichen Standort haben, ist es sinnvoll, diese Prozesse so weit wie möglich digital abzuwickeln. So werden nicht nur Fehler vermieden, die beispielsweise dadurch entstehen, dass mehrere Versionen eines Dokuments oder mehrere Kalender im Umlauf sind, sondern es ist auch eine flexiblere Gestaltung des Arbeitstages möglich, weil von überall auf ein Dokument zugegriffen werden kann.

Scannen leichtgemacht – eine App macht’s möglich

Das Scannen kann traditionell von einem Scanner ausgeführt werden – oder aber man benutzt dazu das Smartphone mit passender App. CamScanner, Document Scanner und Portable Scanner oder andere Apps werden getestet, versierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer können zusätzlich Funktionen der Texterkennung probieren. Die verschiedenen Möglichkeiten zur Speicherung können ebenfalls angesprochen werden.

Clouds und Filesharing zur Datenverbreitung

Was ist eine ➔ Cloud, wie funktioniert ➔ Filesharing, und wer speichert die Daten? Diese und ähnliche Fragen sollen an dieser Station geklärt werden. Mehrere Programme und Dienste werden vorgestellt und ausprobiert. Nach dem Ablegen und Freigeben von Dateien werden Dateien von den Teilnehmenden gemeinsam bearbeitet. Vor allem der Datenschutz darf in dieser Station nicht vernachlässigt werden.

Projekt: Erstellen eines gemeinsamen Dokuments, das verschiedene Datenspeicherdienste vergleicht und das dann allen zur Verfügung gestellt wird.

Das Büro in der Westentasche (2) – Das Smartphone vergisst nichts

Elektronische Notizbücher

Der Monitor voller Klebezettel, die Schreibtischunterlage vollgeschrieben, das Notizbuch nicht auffindbar? Elektronische Notizbücher schaffen Abhilfe im Zettelchaos und können darüber hinaus noch viel mehr. Sie ermöglichen das Speichern von Internetseiten, das Zuordnen von Dokumenten zu einer Notiz, das Teilen von Notizen mit anderen Mitarbeitenden. Sie lassen sich thematisch ordnen, sind einfach zu bedienen und überall dort verfügbar, wo es Internet „gibt“, unabhängig vom Gerät. Die Marktführer Evernote und OneNote bieten die umfangreichsten Funktionen, einfachere Varianten sind auf jedem Smartphone oder Tablet bereits vorinstalliert. Richtig verwendet, bringen sie Ordnung in die To-Do-Listen, Konferenzmitschriften und Mitteilungen.

Projekt: Anlegen eines Notizbuches für Mitschriften im Kurs

Terminverwaltung

In den meisten Unternehmen werden mittlerweile Termine elektronisch verwaltet. Die verwendeten Kalender beinhalten neben der reinen Terminplanung jedoch auch die Möglichkeit, Gäste einzuladen, Dokumente zuzuordnen, die Tagesordnung und den Tagungsort zu hinterlegen. Alle diese Funktionen werden zunächst am PC/Laptop gezeigt und getestet, wobei sich die Teilnehmenden gegenseitig zu den nächsten Kursterminen einladen. Anschließend werden die gleichen Kalender auf dem Smartphone/Tablet eingerichtet und weitere Termine eingetragen.

Projekt: Planung der nächsten Kurstermine

Auswertung und Refexion (ca. 3 h)

Zusammenfassung der Stationen

Alle Teilnehmenden stellen eines der Projekte vor, an denen sie mitgearbeitet haben, sie gehen dabei auf die gewonnenen Erkenntnisse ein. Es wird eingeschätzt, ob und wie das an der entsprechenden Station Gelernte in den beruflichen Alltag eingegliedert werden kann und warum oder warum nicht. Für die Vorbereitung dieser Präsentation werden 30 Minuten, für die Durchführung 10 Minuten pro Teilnehmerin und Teilnehmer eingeplant. Nach jeder Präsentation wird Zeit für Rückfragen an die Vortragenden oder die Expertinnen und Experten eingeräumt.

Reflexion und Auswertung

Das Projekt wird von allen Beteiligten ausgewertet. Die Teilnehmenden bekommen noch einmal die Möglichkeit, offene Fragen zu diskutieren. Je nach Bedarf wird die Möglichkeit eines kontinuierlichen weiterführenden Angebotes besprochen. 

Materialien und Technik

Computer bzw. Laptop, Smartphones, Tablets, Präsentations-Utensilien, Flipchart, Plakatmaterial 

Weiterführende Links und Literatur

Apps für Smartphones und Tablets

  • www.play.google.com
  • www.androidpit.de
  • Messenger-Dienste: Skype, WhatsApp, Viber, Telegram u.a.
  • Scann-Apps: CamScanner, Document Scanner, Portable Scanner
  • Clouds und Filesharing-Dienste: Google Drive, Dropbox, OneDrive u.a.
  • Notizen: Evernote, OneNote, vorinstallierte Apps der Handyanbieter
  • Kalender: Outlook, Google Calendar, Apps der Handyanbieter 

Mögliche Ansprechpartner und Kontakte

Medienpädagoginnen und -pädagogen

Anregungen zum Angebot

Pro Woche sollte eine Veranstaltung durchgeführt werden, so dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Zeit haben, das Gelernte in ihrer beruflichen Praxis anzuwenden und beim nächsten Termin aufgetretene Fragen zu besprechen. Wenn es sich als notwendig erweisen sollte, kann für die Einrichtung des E-Mail- und des Skype-Kontos das Angebot „Wir bleiben in Kontakt!“ genutzt werden. 


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