Dem Augenblick Dauer verleihen - Möglichkeiten des digitalen Fotografierens

Fotodienste für das Smartphone - Wir machen mehr aus unseren Bildern!

Beschreibung

Die digitale Fotografie ist der analogen Fotografie inzwischen in vielen Bereichen überlegen. Die Fotofunktionen im Smartphone oder Tablet bieten die Freiheit, auch mit wenig technischem Wissen Impressionen jederzeit und überall festzuhalten. Hier liegt der größte Vorteil in der selbsterklärenden Bedienbarkeit und der damit verbundenen individuellen Gestaltungsfreiheit.

Digitale Fotos können zudem mit Leichtigkeit publiziert werden, sowohl im Internet als auch in Printausgaben, zum Beispiel in Fotobüchern. Da sie bereits in digitaler Form vorliegen, entfallen aufwendige Arbeitsschritte, beispielsweise das Einscannen der Bilder. Kostenlose Fotosoftware ermöglicht zudem die schnelle nachträgliche Bearbeitung der Fotos am Computer. Apps wie PicLab oder Photoshop Touch (siehe Liste unter Materialien und Technik) erlauben auf dem Smartphone oder Tablet das Einsetzen verschiedener Filter und Effekte.

In diesem Angebot lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, mit einfachen digitalen Fotomedien umzugehen. Sie nehmen Schnappschüsse auf und bear- beiten diese mit ausgewählter kostenloser Software.
Doch was nützt die Fotovielfalt, wenn sie nicht ansprechend präsentiert wird und niemand sie sieht? Deshalb werden im Angebot kreative Verwendungsmöglichkeiten für digitale Fotos erarbeitet und die Option des sogenannten ➔ Fotosharings näher erläutert.

Mit der problemlosen Verwendung, Weitergabe und Veröffentlichung der Bilder im Internet kommt dem Urheber- und Persönlichkeitsrecht eine größere Bedeutung zu. Welche Rechte hat man am eigenen Bild als Fotografin/Fotograf und als abgebildete Person? Die Teilnehmenden setzen sich hiermit auseinander. Sie eignen sich Wissen zu rechtlichen Grundlagen an, beispielsweise zu Veröffentlichungen im Internet. 

Ziele

  • Kennenlernen verschiedener digitaler Fotomedien, deren Funktionen und Verwendungsweisen
  • Erwerben instrumentell-qualifikatorischer Fähigkeiten und Fertigkeiten (Bedienen und Anwenden unterschiedlicher Fotomedien)
  • Wissen über Fotobearbeitungssoftware und Fotosharing-Portale erwerben
  • Erwerben von Gestaltungswissen zu digitaler Fotografie auf der Grundlage ästhetischer, logischer und funktionaler Kriterien
  • Erlernen eines aktiven und kreativen Umgangs mit Fotomedien
  • Lernen, Medientechnik zielgerichtet auszuwählen und für die Gestaltung einzusetzen
  • Diskutieren verschiedener Fotodienste und Veröffentlichungsformen 
  • Bewusstwerden der Möglichkeit, die Mediengesellschaft mitzugestalten
  • Wissen über das Urheber- und Persönlichkeitsrecht erwerben 

Medien | Medieninhalte

Smartphone, Tablet, PC mit Internet-Zugang, Digitalkamera, Fotosharing-Portale, „soziale Netzwerke“ 

Teilnehmerzahl | Begleitung

10 – 15 Teilnehmerinnen/Teilnehmer I 2 Medienpädagoginnen/-pädagogen

Ablaufform und -dauer

4 Workshops á 3 h + Präsentation der Ergebnisse

Sozialform(en)

Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit, Plenum

Methode(n)

Erfahrungsaustausch, Medienprodukt erstellen, Vortrag, PowerPoint-Präsentation

Ablaufskizze

Die Ablaufskizze gibt Hinweise zum Fotografieren mit dem Smartphone, der Einsatz anderer Fotomedien ist ebenso möglich.

Workshop 1 – Schnappschüsse mit dem Smartphone (3 h)

Vorstellung und Erfahrungsaustausch

Die Teilnehmenden stellen sich vor und erhalten von den Durchführenden einen Überblick über das Vorhaben sowie den geplanten Ablauf. Sie formulieren ihre Erwartungen an den Workshop und berichten über ihre bisherigen Erfahrungen mit Fotografie. An einer Tafel, einem Flipchart oder digital können die Erwartungen visualisiert werden, die sich im Rahmen des Vorhabens umsetzen lassen.

Schnappschuss! – Wir probieren aus

Bearbeiten der Fotos

In einem kurzen Überblick werden den Teilnehmenden Grundlagen der Fotografie mit dem Smartphone erläutert und Tipps für bessere Bilder mit der Kamera gegeben (Ersatz-Stativ, Laufen statt Zoomen, Komposition, hohe Auflösung wählen, Bildfolgen statt Einzelbilder). Mit Unterstützung anderer Beteiligter richten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Geräte mit der/den gewünschten Foto-App(s) ein. Sie testen die Kamerafunktionen an Foto-Serien, die sie in der Umgebung erstellen.

Rechtliche Grundlagen – Urheberrecht und Persönlichkeitsrecht

In engem Zusammenhang mit der Fotografie und der Veröffentlichung und Verbreitung der Werke stehen das Persönlichkeitsrecht sowie das Urheberrecht. Daher ist es ratsam, diese Rechte mit den Teilnehmenden zu thematisieren. Die Auseinandersetzung kann in Form eines weiteren Vortrages oder durch eine Internetrecherche der Teilnehmenden erfolgen; relevante Webseiten finden sich unter Weiterführenden Links und Literatur.

Mögliche Fragen:

  • Welche Rechte hat die Fotografin/der Fotograf eines Bildes?
  • Welche besonderen Rechte der abgebildeten Person müssen beachtet werden?
  • Wer hat Zugriff auf die Bilder, wenn ich sie in einer Cloud ablege?
  • Behalte ich die Rechte an meinen Bildern, wenn ich sie in einem der „sozialen Netzwerke“ veröffentliche?
  • Kann ich Bilder, die ich in den „sozialen Netzwerken“ veröffentlicht habe, endgültig löschen?

 

Auswertung und Reflexion

In einem abschließenden Gespräch werden die Ergebnisse der Recherche zusammengefasst, Beispiele für gelungene Fotobearbeitungen gezeigt, Erfahrungen ausgetauscht und Fragen beantwortet.

Workshop 2 – Fotos bearbeiten und teilen (3 h)

Nach einer kurzen Wiederholung der vergangenen Veranstaltung werden die gesicherten Fotos von den Teilnehmenden mit Hilfe von kostenfreien und übersichtlichen Fotobearbeitungsprogrammen gestaltet. Um die Bandbreite der Bearbeitungsmöglichkeiten zu erkennen, geben die Durchführenden hierzu einen Überblick. Auch die Kenntnisse anderer Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten eingebunden werden. Hierfür können kopierte (!) Fotos verzerrt, verschmiert und die verschiedenen Effekte und Filter ausprobiert werden.

Mögliche Fotobearbeitungsprogramme und Fotodienste:

  • Color Splash Effekt
  • Photo Editor
  • Foto Collage Editor
  • Snapseed
  • Cymera
  • PicLab

Zum Teilen der Ergebnisse bietet sich zunächst ein Messaging-Dienst wie ➔ WhatsApp, Telegram oder Skype an. Es ist Zeit zum Anmelden und Erstellen einer gemeinsamen Gruppe einzuplanen, außerdem muss über die Veränderung der Bildqualität, die sich beim Teilen der Bilder auf diesem Weg nicht vermeiden lässt, eingegangen werden. Alternativ ist es auch möglich, einen Cloudspeicherort festzulegen, an dem alle Bilder abgelegt werden, auch hier ist eine Anmeldung der Teilnehmenden und eine Einführung in den Umgang mit der Cloud notwendig. 

Reflexion

Am Ende des Tages haben die Teilnehmenden Gelegenheit, die bearbeiteten Kunstwerke anzusehen und Fragen zu stellen. Wenn möglich, finden die ersten beiden Workshop-Tage vor der Reise statt, während der die später zu veröffentlichenden Fotos entstehen.

Workshop 3 – Fotos auf Fotosharing-Plattformen teilen (3 h)

Fotos können auf dem eigenen Smartphone verbleiben, ausgedruckt und verschenkt oder auch mit einer großen Öffentlichkeit geteilt werden. Das Internet bietet Möglichkeiten, ein Foto auf Fotosharing-Plattformen online zu stellen und es damit anderen zugänglich zu machen. Die kompetente Auswahl einer dieser Fotosharing-Plattformen wird potenziellen Nutzerinnen und Nutzern nicht leichtgemacht. Neben einem großen Angebot und teilweise unterschiedlichen Bearbeitungsmöglichkeiten sind es kommerzielle Interessen der Anbietenden, die es zu erfassen und einzuordnen gilt.

Jede Teilnehmerin/jeder Teilnehmer setzt sich mit einer Fotosharing-Plattform auseinander, analysiert und beurteilt diese nach einem festgelegten Bewertungsraster. Wichtig ist hier insbesondere, sich das Kleingedruckte anzusehen.

  • Welche Möglichkeiten und Grenzen bieten die Plattformen für die eigenen Bedürfnisse?
  • Wer ist die/der Anbietende?
  • Basieren die Dienste auf der deutschen Rechtsprechung, beispielsweise in puncto Datenschutz?
  • Wer besitzt/erhält die Rechte an den Fotos?
  • Wie werden die eigenen Werke geschützt?
  • Welche Gestaltungsmöglichkeiten haben die Nutzerinnen und Nutzer?
  • Welche Reichweite besitzt der Dienst?
  • Mit welchen Kosten ist er verbunden?

Im Anschluss daran werden die Erkenntnisse im Plenum präsentiert sowie Vor- und Nachteile einzelner Plattformen diskutiert.

Populäre Fotosharing-Plattformen:

Bei Interesse sollten die Teilnehmenden Gelegenheit bekommen, Fotos auf einer Plattform oder mehreren dieser Plattformen zu veröffentlichen. Dazu ist eine über die rechtlichen Fragen hinausgehende Einführung in die Bedienung der Plattform durch die Kursbetreuenden erforderlich. 

Auswertung und Reflexion

Am Ende des Workshops werden der Tag ausgewertet, die Erfahrungen der einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer reflektiert und offene Fragen besprochen. Mit der Bitte, nach Bildern von Freunden und Verwandten im Netz zu suchen, werden die Teilnehmenden entlassen.

Workshop 4 – Wir machen aus Fotos Erinnerungen (3 h)

Einführung

Die bereits online verfügbaren Fotos der Teilnehmenden werden als Einstieg in einer ➔ Slideshow präsentiert. In einer Gesprächsrunde berichten die Teilnehmenden über Bilder von Freunden und Verwandten, die sie im Netz gefunden haben. Dies sollte zu einer Diskussion über die Frage „Wie will ich mich und mein Leben im Netz darstellen?“ führen.

Die Foto-Serie in Szene setzen

Die Kursbetreuenden stellen kreative Gestaltungsmöglichkeiten vor, die dann im Plenum hinsichtlich ihrer Besonderheiten sowie ihrer Vor- und Nachteile diskutiert werden.
Die Teilnehmenden erstellen schließlich mit Unterstützung der Medienpädagoginnen bzw. -pädagogen ein persönliches mediales Produkt aus ihren zuvor gesammelten und bearbeiteten Foto-Serien. Je nach gewähltem Produkt ist eine weitere Einheit einzuplanen.

Beispiele:

  • Diashow/Slideshow zusammenstellen – kommentiert und musikalisch unterlegt
  • Fotoalbum anlegen
  • Fotostory erstellen
  • Einrichten eines Fotoblogs
  • Bilderrätsel erfinden

Präsentation, Auswertung und Reflexion (2 h)

Die Teilnehmenden können ihr entstandenes Produkt dem Plenum präsentieren und sich anschließend darüber austauschen. Wenn die Ergebnisse dies nahelegen, kann eine weitere Präsentation in einer abschließenden Veranstaltung stattfinden, zu der Freunde und Verwandte eingeladen werden.

Die Teilnehmenden werten die Workshops gemeinsam aus. Sie reflektieren über ihre eigene Nutzung und die mögliche zukünftige Nutzung und deren Konsequenzen. 

Materialien und Technik

Digitalkamera, Smartphone und/oder Tablet, Computer mit Internet-Zugang, Präsentationsmaterial 

Fotosharing-Portale

 

Kostenfreie Bildbearbeitungsprogramme für den PC

 

Kostenlose Apps zur Bearbeitung und für Fotosharing-Portale

  • Color Splash Effekt
  • Photo Editor
  • Foto Collage Editor
  • Snapseed
  • Cymera
  • PicLab 

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