"Netbook, Newsletter, Software und Co. - Ich weiß, was das ist!"

Medienlexikon selbst gemacht

Beschreibung

Wenn man sich mit den neuen Medien beschäftigt, gibt es kaum Zeitungen, kaum Bücher, kaum einen Ratgeber und schon gar kein Enkelkind, das ohne sie auskommt: Fach- und Fremdwörter, Abkürzungen und Anglizismen rund um den Computer, das Internet, das Handy und das digitale Fernsehen. Fast alle Begriffe, die neue Medien beschreiben, entstammen der englischen Sprache. Viele ältere Menschen hatten nie Englischunterricht und können sich so die Bedeutung vieler in Zeitungen und von ihren Enkelkindern gebrauchter Begriffe nicht erschließen. Interessante und oftmals hilfreiche mediale Möglichkeiten werden nicht genutzt. Das Erfragen von unbekannten Begrifflichkeiten kann ein Gefühl der Beschämung hinterlassen – dann lässt man es lieber ganz. Doch das muss nicht sein!

Dieses Angebot soll Teilnehmerinnen und Teilnehmern viele verschiedene Begriffe erklären, indem sie sich diese weitestgehend selbst erschließen. Begriffe rund um Computer, Laptop oder Tablet-PC, das Internet und Handy bzw. Smartphone werden vermittelt und medial aufgearbeitet. Eine selbst erstellte Broschüre in analoger und/oder digitaler Form soll den Teilnehmenden eine Hilfe, aber auch ein Anstoß zum Recherchieren und Fragen sein. 

Ziele

  • Gestalten eines Medienlexikons
  • Kennenlernen von technischen Grundbegriffen
  • Kennenlernen des Internets als Recherchemöglichkeit
  • Kennen und einsetzen lernen der Gestaltungsgrundlagen von Medien
  • Merkmale der Medienprodukte bestimmen und für eigene Produktionen berücksichtigen
  • Formale, ästhetische, ethische und ökonomische Kriterien für die Gestaltung von Medien entwickeln und anwenden
  • Medienproduktion und -veröffentlichung als planvollen Prozess kennen und einschätzen lernen
  • Lernen, Medientechnik zielgerichtet auszuwählen und für die Gestaltung einzusetzen
  • Bewusstwerden der Möglichkeit, die Mediengesellschaft mitzugestalten 

Medien | Medieninhalte

Computer oder Laptop, Smartphone und/oder Tablet mit Internetzugang 

Teilnehmerzahl | Begleitung

10 – 15 Teilnehmerinnen/Teilnehmer | 1 – 2 Begleitpersonen, 1 Medienpädagogin/-pädagoge

Ablaufform und -dauer

3 Workshops á ca. 3,5 h oder langfristiges Projekt

Sozialform(en)

Plenum, Gruppenarbeit, Einzelarbeit

Methode(n)

Erfahrungsaustausch, Recherche, ➔ Galerierundgang

Ablaufskizze

Variante 1: Drei 3,5-stündige Workshops

Tag 1 – Sammeln von Begriffen und Recherchieren

Einstieg (ca. 30 min)

Nach einer kurzen Vorstellung im Plenum bekommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gelegenheit, sich mit ihrem eigenen Mediennutzungsverhalten, ihren Bedürfnissen und den Grenzen, an die sie geraten, auseinanderzusetzen. Sie nutzen dafür verschiedenfarbige Moderationskarten. Auch Erwartungen an das Projekt werden formuliert. Im Gespräch mit den Durchführenden werden gemeinsame Ziele formuliert, so dass bereits vor Beginn der Arbeit feststeht, welchem Zweck das geplante Medienlexikon dient und an welche Zielgruppe es sich wendet. Die Stichworte zum Mediennutzungsverhalten dienen später als Ausgangspunkt für die Begriffsfindung. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird der Verlaufsplan des Workshops vorgestellt.

Begriffsfindung (ca. 1 h)

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer teilen sich in Gruppen auf. Die einzelnen Gruppen arbeiten an jeweils einem Thema, das sich an der Mediennutzung der Teilnehmenden orientiert. Die Gruppen können entsprechend der bereits vorhandenen Kenntnisse zusammengesetzt werden.

Mögliche Themen:

  • E-Mail
  • Smartphone
  • eine Website
  • der Computer: Hardware
  • der Computer: Software
  • das Internet allgemein
  • Betriebssystem

Jede Gruppe liest zu dem jeweiligen Thema einen vorbereiteten Text, schaut einen Kurzfilm, liest einen Artikel usw. Das verwendete Material kann variabel gewählt werden. Wichtig ist nur, dass sich aus den verschiedenen Quellen ca. zehn Begriffe ableiten lassen.

Im Plenum werden die gewählten Begriffe jeder Gruppe kurz besprochen, weitere Begriffe können ergänzt werden. 

Recherche und Schreiben der Begriffserklärungen (ca. 2 h)

Die gefundenen Begriffe werden unter den Teilnehmenden aufgeteilt, wobei immer zwei Personen nach dem gleichen Begriff recherchieren, um die Gefahr sachlicher Fehler zu verringern. Die Erklärung sollte möglichst knapp, sachlich und sinngebend erfolgen. Die Ergebnisse werden jeweils verglichen, der Vorschlag für den Lexikoneintrag wird von den zwei Personen gemeinsam erarbeitet. Die Texte werden anschließend in Kleingruppen besprochen und, wenn nötig, überarbeitet.

Tag 2 – Recherchieren und Vorstellen der Ergebnisse

Einleitung (ca. 20 min)

Zu Beginn des zweiten Workshops haben die Teilnehmenden Gelegenheit, in der Zwischenzeit aufgetretene Fragen zu stellen. Außerdem haben sich möglicherweise weitere Begriffe ergeben, die in das Lexikon aufgenommen werden sollen; in diesem Fall werden diese noch auf die Teilnehmenden verteilt.

Recherche und Schreiben der Begriffserklärungen (ca. 1,5 h)

Die noch fehlenden Begriffe werden auf die gleiche Weise bearbeitet wie an Tag 1.

Präsentation der Ergebnisse in der Gruppe (ca. 1,5 h)

Damit sich nun alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Ruhe und dennoch ef- fektiv mit allen sie interessierenden Begriffen und den gefundenen Erklärungen befassen können, empfiehlt sich der ➔ Galerierundgang. Die Teilnehmenden machen sich dabei Notizen zu Unklarheiten oder Formulierungsproblemen, aber auch zu ihrer Meinung nach besonders gelungenen Erklärungen.

Der ➔ Galerierundgang wird im Plenum ausgewertet, strittige Formulierungen werden gemeinsam oder in kleinen Gruppen überarbeitet.

Abschluss des Tages und Reflexion (ca. 10 min)

In einer kurzen Reflexion bekommen die Teilnehmenden Gelegenheit, auf die bisherige gemeinsame Arbeit und die dabei gemachten Erfahrungen zurückzublicken, Schwierigkeiten und Erfolgserlebnisse zu benennen und die Qualität des entstehenden Produkts zu beurteilen.

Tag 3 – Mediale Gestaltung und Veröffentlichung

Einleitung und Vortrag (30 min)

Um die Aufgabe für die Teilnehmenden überschaubar zu halten und realistische Ziele zu setzen, sollte die Veröffentlichung ohne einen weiteren umfassenden Lehrgang möglich sein. Geeignet ist zum Beispiel eine einfache Broschüre, die gemeinsam in einem Schreibprogramm unter Nutzung vorhandener Layoutvorlagen erstellt werden kann. Denkbar ist auch ein erweiterbares offenes Textdokument, das beispielsweise mit Google Docs oder Microsoft Office 365 online erstellt wird und an dem zeitgleich mehrere Teilnehmende arbeiten können.

Zu Beginn besprechen die Teilnehmenden die Verbreitungsart und Auflage der Broschüre. Bei einer höheren Auflage übernimmt eine Medienpädagogin/ein Medienpädagoge – während der Arbeit der Teilnehmenden am Inhalt – die Suche nach einer Druckmöglichkeit, so dass auch diese noch mit den Teilnehmenden besprochen werden kann. Es schließt sich ein Vortrag an, der die Arbeit mit Vorlagen und wichtige Grundlagen der Textformatierung sowie die wichtigsten Aspekte der gemeinsamen Arbeit an Online-Dokumenten wie Anmeldung, Datenschutz, Formatierungen, Speichern, Veröffentlichen thematisiert.

Arbeit an den medialen Produkten (2 h)

Während die eine Gruppe am Online-Dokument arbeitet, beschäftigt sich eine zweite mit der Broschüre, wobei hier auch zeichnerische Talente für Deckblatt und Illustrationen genutzt werden können. Die fertigen Texte werden mindestens zweimal Korrektur gelesen.

Präsentation der Ergebnisse, Auswertung und Reflexion (30 min)

Für die Teilnehmenden ist es ein besonderer Moment, wenn sie den Probedruck ihrer Broschüre in der Hand halten oder das Online-Dokument erstmals vollständig sehen. Hier ist zunächst ein Moment des Innehaltens einzuplanen – und anschließend genügend Zeit, um noch einmal auf die Erfahrungen zurückzublicken. Vielleicht kann auch eine Fortsetzung des Angebotes geplant werden, denn es sind mit Sicherheit noch längst nicht alle Begriffe rund um die neuen Medien aufbereitet.

Variante 2: (Halbjähriger) Kurs mit je 1,5 h pro Woche

In dieser Form kann das Angebot umfangreicher und anspruchsvoller geplant werden. Neben einer mit eigenen Fotos bebilderten Broschüre als Printprodukt kann ein Blog eingerichtet werden, der auch nach Ende des Workshops gepflegt wird. Sind solche Projekte geplant, ist für das Erlernen der Smartphone-Fotografie und des Umgangs mit Blogs ausreichend Zeit einzuplanen, um eine Überforderung zu vermeiden. Für das Fotografieren mit Smartphone und Tablet kann das Angebot „Dem Augenblick Dauer verleihen – Möglichkeiten des digitalen Fotografierens“ genutzt werden; zum Bloggen gibt es das Angebot „Heute schon gebloggt?“. Auch das Einbinden der Fotos in den Text muss erklärt werden, kostet Zeit und ist zu thematisieren.

Tag 1 – Vorstellen des Angebotes, Vermitteln von Grundlagen

Der erste Tag dient dem gegenseitigen Kennenlernen. Das eigene Mediennutzungsverhalten wird reflektiert, Erwartungen formuliert (vgl. Variante 1). Veröffentlichungsform(en) und Zielgruppe werden festgelegt, daraus ergibt sich, ob es erforderlich ist, weitere Angebote einzubinden.

In einem Vortrag werden die Teilnehmenden nun mit einigen gestalterischen Grundlagen von Print- und Online-Veröffentlichungen vertraut gemacht. Sie bekommen einen Überblick über die Verwendung von Masterdokumenten, die ihnen später das Zusammenführen der Arbeitsergebnisse in ein gemeinsames Produkt erleichtern, und sie erfahren, worauf sie beim Zitieren und bei der Nutzung von Fotos und Videos aus dem Netz achten müssen (Urheberrecht). Die Arbeit mit dem Masterdokument wird anschließend an einfachen Beispielen trainiert. 

Folgetage – Arbeit an den Begriffen

Einstiegsphase und Vortrag

Nachdem ein gemeinsames Thema der Woche gewählt wurde, wird in dieses durch einen Vortrag einer externen Expertin oder eines externen Experten eingeführt. Dabei notieren sich alle Beteiligten die Wörter und Begriffe, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern fremd sein könnten.

Zusammentragen von Begriffen

Die Begriffe, die sich die Workshop-Leitung und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer notiert haben, werden zusammengetragen. Bereits in der Gruppe vorhandenes Wissen über Begriffe wird geteilt.

Arbeitsphase

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer finden sich paarweise zusammen und teilen die zu erklärenden Begriffe untereinander auf. Die paarweise Arbeit und die parallele Recherche sichern genaue Ergebnisse. Die Workshop-Leitung unterstützt dabei. Die Arbeitspaare verfassen nach der Recherche gemeinsam je einen Lexikonartikel zu ihren einzelnen Begriffen, sie nutzen dabei das Masterdokument.

Termine nach Abschluss der Recherche

Etwa zwei Einheiten vor Ende des Projektes sollte die Arbeit an der Recherche beendet werden. In einem ➔ Galerierundgang analog zu Variante 1 werden die Artikel noch einmal gelesen und Verbesserungen angeregt. Ein Team kümmert sich um die Gestaltung des Umschlages für die Broschüre, die Workshop-Leitung legt den Blog an, die Beiträge werden von den Teilnehmenden hochgeladen. Angebote für den Druck werden eingeholt, Druckaufträge ausgelöst.

Auswertung und Reflexion

Auch hier sollte der Abschluss des Projektes eine besondere Wertigkeit bekommen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer begutachten ihr fertiggestelltes Produkt und blicken auf ihre Erfahrungen zurück. Vielleicht kann an dieser Stelle sogar eine Fortsetzung angeregt werden. 

Materialien und Technik

Tablet, Smartphone oder PC mit Internetzugang 

Weiterführende Links und Literatur

Mögliche Ansprechpartner und Kontakte

Medienpädagoginnen und Medienpädagogen 


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