Bilder-Geschichten

Mein Leben in Bildern

Beschreibung

„Wie kann ich meinen Enkelkindern erzählen, was mir in meinem Leben wichtig war?“ Diesen Satz hört man oft von älteren Menschen, und dann beginnen sie, ihre Schätze zu zeigen und zu erzählen. Sammlungen und Reiseerinnerungen, aber vor allem verblichene Schwarz-Weiß-Fotos füllen Kisten und Schubläden. „Ich weiß, dass ich sie nicht mitnehmen kann, aber ich kann doch nicht alles wegwerfen. Wird sich jemand für meine Erinnerungen interessieren, wenn ich nicht mehr da bin?“ Digitale Fotobücher, ergänzt um Erzählungen, Kommentare und Beschreibungen, speichern diese kostbaren Schätze eines ganzen Lebens, und sie lassen sich sogar verschenken, lässt man sie gleich mehrfach drucken. Außerdem können die einmal gescannten Bilder vielseitig weiterverwendet werden. Es bieten sich viele Ansatzpunkte für ergänzende Angebote – von der PowerPoint-Präsentation zum runden Geburtstag bis zur gedruckten Festschrift zur Goldenen Hochzeit.

Dieses Angebot verbindet die vertrauten Medien (Papier-)Foto und Buch mit einer neuen Herausforderung in der digitalen Welt – dem Scannen und Verarbeiten der Bilder zu Fotobüchern. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer geben damit Erinnerungen einen bleibenden Rahmen und entwickeln gleichzeitig ihre Fähigkeiten weiter. Das Besondere an diesem Angebot ist, dass die Teilnehmenden mit den hier erworbenen Kenntnissen und Fertigkeiten so manchen ihrer Enkelkinder ein Stück voraus sein dürften, die ausschließlich digital fotografieren und in der Regel ihre Fotos nicht in Büchern drucken lassen, sondern in den „sozialen Netzen“ verbreiten oder auf dem Handy speichern.

Die Teilnehmenden lernen unterschiedliche Scanner für unterschiedliche Aufgaben kennen und testen das Abfotografieren ihrer Bilder mit dem Smartphone oder Tablet. Sie probieren die entsprechende Software und gängige Verfah- ren zum Zusammenstellen der Fotobücher aus. Fortgeschrittene können bei Interesse Digital-Scrapbooking-Tools nutzen und so aus den einzelnen Seiten aufwändige Kunstwerke anfertigen. Der Druck der Bücher erfolgt entweder in einer Drogerie – so können die Beschäftigung mit Bezahlmethoden im Internet und die damit verbundene Frage von Datenschutz und Datensicherheit ausgelassen werden – oder in einer Online-Druckerei. In diesem Fall sind die entsprechenden Fragen mit zu bearbeiten. Bei Bedarf sollte das Angebot „Wir bleiben in Kontakt!“ genutzt werden. 

Ziele

  • Kennen und einsetzen lernen der Gestaltungsgrundlagen von Medien
  • Erlernen eines aktiven und kreativen Medienumgangs
  • Merkmale der Medienprodukte bestimmen lernen und für eigene Produktionen berücksichtigen
  • Formale, ästhetische, ethische und ökonomische Kriterien für die Gestaltung von Medien entwickeln und anwenden 
  • Medienproduktion und Veröffentlichung als planvollen Prozess kennen und einschätzen lernen
  • Lernen, Medientechnik zielgerichtet auszuwählen und für die Gestaltung einzusetzen
  • Kennenlernen, Analysieren und Erproben verschiedener Gestaltungsvarianten 

Medien | Medieninhalte

Computer mit Scanner, möglichst verschiedene Typen (Flachbettscanner, Dia-/ Filmscanner in jeweils verschiedenen Ausführungen), Smartphone, Tablet jeweils mit Internet-Zugang I Anwendungen zur Bildbearbeitung und zum Erstellen von Fotobüchern 

Teilnehmerzahl | Begleitung

Gruppengröße bis zu 15 Personen | 2 – 3 Kursleiterinnen/-leiter, 1 Medienpädagogin/-pädagoge

Ablaufform und -dauer

Workshop | 3 Termine, je 3 h

Sozialform(en)

Plenum, Einzelarbeit, Partnerarbeit

Methode(n)

Vorführungen, ➔ Abfrage mit Moderationskarten, Gruppengespräch, ➔ (Verdeckte) Punktabfrage, ➔ Visuelles Erzählen

Ablaufskizze

1. Tag: Einführung; Scannen von Bildern

Erfahrungsaustausch und Vorbereitung der weiteren Arbeit (ca. 45 min)

Bereits in der Einladung wurden die Teilnehmenden gebeten, Papierfotos oder Dias mitzubringen, aus denen während des Kurses das Fotobuch erstellt werden soll. Alle diese Bilder erzählen Geschichten, diese Geschichten nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, ist sicher für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer die entscheidende Motivation, den Kurs zu besuchen. Sie werden deshalb gebeten, anhand eines der Bilder etwas über sich zu erzählen. Werden die Bilder durch die Kursleitung anschließend vergrößert kopiert, mit den Namen der Teilnehmenden versehen und an eine Wand geheftet, begleiten die Geschichten den ganzen Kurs.

Im Anschluss werden Vorwissen, Mediennutzungsverhalten, Vorbehalte und Bedenken besprochen. Dafür eignet sich eine ➔ Abfrage mit Moderationskarten, über deren Inhalt sich die Beteiligten in einem Gruppengespräch verständigen.

Mögliche Fragen:

  • Nutzen Sie einen PC/Laptop? In welchem Umfang und für welche Tätigkeiten nutzen Sie diese Geräte, oder warum nutzen Sie sie bisher nicht? 
  • Nutzen Sie Online-Banking, haben Sie bereits im Internet eingekauft? Benutzen Sie ein Smartphone/Tablet? Nutzen Sie diese Geräte zum Fotografieren?
  • Was hat Sie bewogen, an diesem Kurs teilzunehmen?

Alle Fotos werden nun kopiert (mehrere Fotos auf ein A3-Blatt) und auf den Kopien mit eindeutigen Benennungen versehen, um die spätere Verarbeitung zu erleichtern. Damit werden die Fotos später leichter wiedergefunden, man kann Ausschnittvarianten testen und abstreichen, welche Fotos bereits verwendet wurden.

Scannen, Nachbearbeiten und Speichern von Bildern (ca. 2 h)

Die Teilnehmenden bekommen zunächst einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten der Digitalisierung von Bildern. Am Sinnvollsten geschieht das in kleineren Gruppen, die jeweils von einer/einem Kursbetreuenden oder einer Medienpädagogin/einem Medienpädagogen den Umgang mit einem Scannertyp sowie das Scannen mit dem Smartphone gezeigt bekommen. Dabei wird auf die die Qualität und Scangeschwindigkeit beeinflussenden Einstellungen und das sichere Speichern und Benennen der Bilder eingegangen. Letzteres sollte an jeder Station wiederholt werden. Jede/jeder Teilnehmende hat am Ende zu jedem Scanverfahren ausreichende Informationen. Eine ➔ (Verdeckte) Punktabfrage, mit der die Teilnehmenden die Verfahren hinsichtlich ihrer Verwendbarkeit für die eigenen Zwecke bewerten, leitet eine kurze Auswertungsrunde ein, in der alle Teilnehmenden die Gelegenheit bekommen, ihr favorisiertes Scanverfahren zu wählen, die Wahl zu begründen und Fragen an die Kursleitung zu stellen.

Aus den Bildern wählt nun jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer die ersten aus, scannt sie ein und legt sie unter den festgelegten Dateinamen ab. Alle bekommen dann per Beamer gezeigt, wie die Bilder passend zugeschnitten und einfache Nachbearbeitungen vorgenommen werden können. Die Schritte können sie an ihren Rechnern sofort mitverfolgen und bei Bedarf Fragen stellen. Teilnehmende, die ihre Bilder mit dem Handy oder Tablet digitalisiert haben, bekommen ebenfalls eine Einweisung für das Nachbearbeiten. Die auf den Rechnern oder mobilen Endgeräten vorhandene Software reicht für diesen Schritt aus.

Reflexion (ca. 15 min)

Die Reflexionszeit sollte genutzt werden, um den weiteren Ablauf zu besprechen. Es gibt hier die Möglichkeit, dass die Teilnehmenden die weiteren Bilder zu Hause scannen, falls die entsprechende Technik vorhanden oder eine Anschaffung geplant ist. Eine kostengünstigere Variante, vor allem, wenn die Zahl der zu erfassenden Bilder überschaubar ist, besteht darin, allen die Möglichkeit des Scannens und Bearbeitens in den Kursräumen zu geben. Die weitere terminliche Planung muss dann entsprechend angepasst werden.

Fakultativ: „Kaufberatung“ (ca. 20 min)

Teilnehmende, die die Anschaffung eines Scanners und gegebenenfalls eines PCs oder Laptops in Erwägung ziehen, bekommen Gelegenheit, sich über technische Details zu informieren, so dass sie zu einer sicheren Kaufentscheidung finden. Das lohnt sich besonders bei großen Fotosammlungen.

2. Tag: Fotobücher – Die Anbietenden im Vergleich; Umgang mit der Software

Vorführung der Software (45 min)

Die Workshop-Leitung stellt den Teilnehmenden eine Auswahl gängiger Fotobuchsoftware vor. Da der Markt hier sehr unübersichtlich ist und von Teilnehmenden, die wenig Medienerfahrung haben, ausgegangen wird, bietet es sich nicht an, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst recherchieren zu lassen. Im Gruppengespräch wird geklärt, ob das Angebot einer Drogeriekette oder ein Online-Angebot genutzt werden soll. Entscheidet man sich für Letzteres, sollte vorab geklärt sein, auf welche Weise die Bezahlung erfolgen soll und wie mit den Daten der Teilnehmenden umgegangen wird. Es ist zu beachten, dass dann eine E-Mail-Adresse und ein Online-Konto erforderlich sind und deren Einrichtung einschließlich der nötigen Informationen zum Datenschutz einen zusätzlichen Workshop bedingen. Die Software der Drogerien ist in den Filialen kostenlos auf CD-ROM erhältlich.

Beim Verfolgen der Präsentation machen sich die Teilnehmenden Notizen zu den angebotenen Formaten, Preisen, der Druck- und Papierqualität und zur Handhabung der Software, soweit dies auf den ersten Blick ersichtlich ist. Kriterium könnte auch die Verfügbarkeit der/des Anbietenden vor Ort sein. Die Ergebnisse werden im Plenum diskutiert. Per ➔ (Verdeckter) Punktabfrage legen alle Teilnehmenden ihre Favoritinnen und Favoriten fest.

Je nach Interesse der Teilnehmenden kann das Fotobuch auch per App auf dem Smartphone oder Tablet erstellt werden. Hier muss ebenfalls eine detaillierte Einweisung durch die Kursbetreuenden erfolgen. Wenn es sich um fortgeschrittene Anwendende handelt, sollten die Bestellung und die Bezahlung per Internet, die sich hier nicht vermeiden lassen, keine Hürde darstellen.

Arbeit an den Fotobüchern (2 h)

Nach dem Download und der Installation der gewählten Software auf den von den Teilnehmenden genutzten Rechnern entscheiden sich die Teilnehmenden für ein Produkt. Anschließend arbeiten sie an den ersten Seiten ihrer Fotobücher. Sie werden dabei von der Kursleitung unterstützt, die vor allem die ersten Schritte für alle nachvollziehbar vorführt. Ergänzende Elemente wie Hintergründe, Rahmen und Sticker werden gezeigt, der Umgang mit Textfeldern geübt. Besonders interessierten Teilnehmenden können an dieser Stelle in einer gesonderten Gruppe die vielfältigen Möglichkeiten des digitalen Scrapbookings vorgeführt werden, dies sollte dann aber während eines speziellen Workshops vertieft werden.

Reflexion (15 min)

In der Reflexion wird den Teilnehmenden Gelegenheit gegeben, über ihre neuen Erfahrungen zu sprechen und die gerade entstehenden Fotobücher den allen bekannten Fotoalben gegenüberzustellen. Außerdem werden Vereinbarungen für die Weiterarbeit getroffen. Je nachdem, ob die Bücher komplett während des Kurses entstehen sollen oder einzelne Arbeitsschritte zu Hause gemacht werden können, sind weitere Termine zu planen.

3. Tag: Fertigstellen der Fotobücher, Endkorrektur und Druck

Einführung (15 min)

Zu Beginn berichten die Teilnehmenden über den Stand ihrer Arbeit am Buch und über Schwierigkeiten (die möglichst sofort mit den Kursbetreuenden ausgeräumt werden). Das Buch sollte weitgehend fertiggestellt sein, so dass nur noch Problemfälle bearbeitet werden müssen. Die Teilnehmenden finden sich zu Arbeitspaaren zusammen.

Korrektur (1 h)

Paarweise gehen die Teilnehmenden ihre Fotobücher noch einmal durch, korrigieren Schreibfehler und machen Vorschläge für gestalterische Verbesserungen. Es ist anzustreben, dass es das während des Kurses entstandene Vertrauensverhältnis der Teilnehmenden untereinander tatsächlich ermöglicht, dass sie gegenseitig ihre Bücher kontrollieren, da eigene Fehler oft übersehen werden.

Druckvorbereitung (bis zu 1 h für alle Teilnehmenden)

Wenn E-Mail-Adresse und Online-Konto vorhanden sind, können die Daten am einfachsten online an die Druckerei übermittelt und das fertige Buch dann in der Filiale abgeholt werden. Andernfalls werden die Daten auf CD-ROM gebrannt und in die Filiale gebracht. Je nach Interesse der Teilnehmenden, später selbstständig weitere Fotobücher oder Fotoprodukte anzufertigen, sollte die Kursleitung hier entscheiden, ob sie das für alle übernimmt oder die Teilnehmenden dies unter Anleitung selbst tun.

Abschluss und Reflexion (30 min)

Im Mittelpunkt der Abschlussreflexion sollte die Frage stehen, ob die Teilnehmenden sich eine weitere Beschäftigung mit dem Thema „Verarbeiten von Fotos/Bildbearbeitung“ vorstellen können. Möglicherweise kann ein weiterer Kurs vereinbart werden, der auf die speziellen Wünsche der Teilnehmenden eingeht, vielleicht besteht aber auch das Bedürfnis, sich nach dem Druck der Fotobücher erneut zu treffen, um gemeinsam in den Kunstwerken zu blättern.

Eine Bewertung des Kurses und der Kursleitung kann als ➔ (Verdeckte) Punktabfrage erfolgen. 

Materialien und Technik

PC/Laptops mit Internetzugang und Scanner, ggf. Smartphones/Tablets der Teilnehmenden, Stick zum Sichern der Fotos, Präsentationsmaterial, Beamer, Leinwand, Kopierer, Schreibmaterial 

Mögliche Ansprechpartner und Kontakte

Medienpädagoginnen und -pädagogen 


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