Light Painting (Lichtmalen) – Fotografie

Light Painting (Lichtmalen) – Fotografie

Zusatzmaterial für Pädagogische Fachkräfte

Light Painting (Lichtmalen) – Fotografie

Sowohl die Teilnehmerzahl, die Dauer, die Methoden als auch das Material des Angebotes verstehen sich als Anregungen, die den jeweiligen Rahmenbedingungen vor Ort angepasst werden können. Sie sind nicht als strenge Vorgaben zu sehen.

Rahmenplanbezogene Lernchancen

Der Rahmenplan Medienerziehung des Landes Mecklenburg-Vorpommern sieht vor, dass Schülerinnen und Schüler lernen, Medien sinnvoll auszuwählen und zu nutzen.13 Die allgemeinen Reflexionsfähigkeiten der Schülerinnen und Schüler sind ebenso gefragt wie ein kreativer Umgang mit Medien. Indem die Schülerinnen und Schüler sich mit der Funktionsweise einer Kamera auseinandersetzen, bilden sie unter anderem ein technisches Verständnis für Medien aus, lernen Funktionen kennen und wenden diese an. Das Projekt eignet sich vor allem für die Fächer Kunst und Gestaltung sowie Informatische Grundbildung. Der Rahmenplan im Fach Kunst und Gestaltung sieht vor, dass die Schülerinnen und Schüler dazu befähigt werden, in der gestalterischen Praxis ihre Ausdrucksmöglichkeiten zu entdecken und zu erweitern.14 Dieses Projekt bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich gestalterisch auszuleben und auszuprobieren.

Sensibilisierung und Einstieg

Es bietet sich an, über den Begriff „Kunst“ in das Thema einzusteigen. Sie können die verschiedenen Formen von Kunst anhand von Bildern mit Ihren Schülerinnen und Schülern diskutieren. Dafür bilden alle Beteiligten einen Stuhlkreis. In der Mitte des Kreises befinden sich verschiedene Bilder/Gegenstände, die durchaus provokant sein können oder nur weitläufig etwas mit Kunst zu tun haben.

Jede Schülerin und jeder Schüler wählt ein Bild bzw. einen Gegenstand und sagt zwei Sätze darüber, was sie oder er damit assoziiert. Die Schülerinnen und Schüler könnten alternativ in Kleingruppen ein Brainstorming zum Thema „Kunst“ durchführen. Die Ergebnisse der Kleingruppen werden dann vorgestellt und in einem Tafelbild zusammengefasst. Dabei sollte eine Definition für Kunst gefunden werden.

Um die Kunstform „Fotografie“ soll es in der nächsten Phase des Projektes gehen. Die Schülerinnen und Schüler werden in die Thematik eingeführt. Ihnen werden verschiedene Fotoaufnahme-Perspektiven gezeigt und Grund­begriffe der Fotografie erklärt. Dies kann in Form eines Kurzvortrages geschehen. Auch ist es denkbar, in Kleingruppen verschiedene Themen zu bearbeiten.

Ein Memory, das die Schülerinnen und Schüler selbst gestalten, soll ihnen helfen, sich die verschiedenen Begriffe einzuprägen. In die erste Spalte der Tabelle tragen die Kinder einen passenden Begriff ein. Zu diesem skizzieren sie in der zweiten Spalte ein passendes Bild. Die dritte Spalte nutzen sie, um den Begriff zu erklären. Ein Memory-Beispiel ist im Arbeitsblatt   1 – Fotografie-Memory vorgegeben. 

Technik

In der folgenden Unterrichtseinheit sollen erste Erfahrungen mit der Kamera gemacht werden. Es ist vorstellbar, dass die Schülerinnen und Schüler in Absprache mit den Eltern eine Kamera von zu Hause mitbringen. In diesem Fall bitte den Versicherungsschutz beachten! Es eignen sich bereits die „normalen“ Digitalkameras. Auch hier kann die Einstellung vorgenommen werden, die zum „Lichtmalen“ benötigt wird. Wichtig ist, dass jede Gruppe aus maximal vier Schülerinnen und Schüler besteht und eine Kamera zur Verfügung hat. 

Ausprobieren und Herantasten

Zunächst sollen die Schülerinnen und Schüler ein erstes Gefühl für die Technik bekommen. Hierfür wird vor allem ausprobiert, was mit ihrem Fotoapparat alles möglich ist und welche Einstellungen vorgenommen werden können. Den Schülerinnen und Schülern werden bei Bedarf Light-Painting-Bilder gezeigt, damit sie eine Vorstellung davon bekommen, wie das Produkt später aussehen kann. Wichtig ist dabei, ihnen freie Hand bei der Gestaltung zu lassen und nicht etwa das Ergebnis vorzugeben. Der Prozess hin zum Produkt ist wichtiger als das Produkt selbst. Die Kinder und Jugendlichen entwickeln von ganz allein ihre eigenen Ansprüche.

Die Natur bietet vielfältigste Möglichkeiten, eine Kamera auszuprobieren. Während der Klassenraum selbst durch räumliche Einschränkungen nur bedingt eine kreative Atmosphäre zulässt, können die Schülerinnen und Schüler außerhalb des Klassenraumes ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Sie können frei agieren und sich inspirieren lassen. Ziel ist es, dass die Schülerinnen und Schüler die in den Kurzvorträgen vorgestellten Begrifflichkeiten sowie Perspektiven ausprobieren.

Nach der Phase des Ausprobierens sollen die Schülerinnen und Schüler dazu übergehen, sich an die Planung ihrer Light-Painting-Bilder zu wagen. Dies kann im Klassenraum auf Papier, aber ebenfalls außerhalb des Klassenraumes geschehen. Dazu wäre es denkbar, die Schülerinnen und Schüler mit Straßenmalkreide auszustatten und sie erste Ideen auf eine Straße beziehungsweise den Schulhof skizzieren zu lassen. Jeder Arbeitsschritt wird fotografiert und damit dokumentiert. Die Vorgabe für die Schülerinnen und Schüler sollte sich dabei lediglich darauf beziehen, ob themenspezifisch gearbeitet werden soll. In diesem Fall wäre ein fachübergreifender Ansatz denkbar. Die Auswahl der Bilder treffen die Kinder. 

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Hinweis

An dieser Stelle bietet sich ein alters- oder auch generationenübergreifender Ansatz an. Das Angebot wird zum Beispiel gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern einer älteren Klassenstufe durchgeführt – mit der Erweiterung, dass diese eine Unterrichtseinheit für die Jüngeren planen und ihnen in der Durchführungsphase helfend zur Verfügung stehen. Außerdem können Eltern und Großeltern eingebunden werden.

Light Painting

Um Light-Painting-Bilder herzustellen, ist es wichtig, dass der Raum, in dem die Fotos entstehen, verdunkelt werden kann. Hierfür wird zunächst eine Wand oder die Tafel mit dunklem Stoff bespannt. Dann wird gegenüber der Wand/Tafel ein Stativ aufgestellt, auf dem die Fotokamera der jeweiligen Gruppe platziert ist. Nun muss die Belichtungsdauer auf ca. 30 Sekunden eingestellt werden. Sobald der Auslöser gedrückt ist, nimmt die Kamera das, was vor ihrem „Auge“ passiert, auf. Für die Gruppe heißt das, dass eine Person hinter der Kamera und mindestens eine Person vor der Kamera stehen muss. Die Person bzw. die Schülerinnen und Schüler, die mit einer Taschenlampe das Bild, das eingefangen werden soll, zeichnen, müssen dunkel bekleidet sein. Sie nutzen das Licht der Taschenlampe als Stift und malen der Kamera zugewandt das Bild, das sie vorher „entworfen“ haben.

Ergebnispräsentation

Die Ergebnisse werden der Klasse mithilfe einer Präsentation vorgestellt. Denkbar ist, dass die Schülerinnen und Schüler in der Präsentation begründen, warum sie genau dieses Bild gemalt haben.

Mögliche Fragen:

  • Was verbinden sie damit?
  • Sind Erfahrungen eingeflossen?
  • Was fiel ihnen leicht, was schwer?
  • Entspricht das Ergebnis ihren Vorstellungen?
  • Wie schätzen sie selbst den Gestaltungsprozess bis zum Ergebnis ein?
  • Was haben sie gelernt?
  • Welche Dinge würden sie beim nächsten Mal anders machen?

Zur allgemeinen Reflexion kann erneut die Reflexionshand dienen. 

Arbeitsblätter

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