Bloggen – eine Art, seine Meinung zu äußern

Bloggen – eine Art, seine Meinung zu äußern

Zusatzmaterial für Pädagogische Fachkräfte

Bloggen – eine Art, seine Meinung zu äußern

Sowohl die Teilnehmerzahl, die Dauer, die Methoden als auch das Material des Angebotes verstehen sich als Anregungen, die den jeweiligen Rahmenbedingungen vor Ort angepasst werden können. Sie sind nicht als strenge Vorgaben zu sehen.

Rahmenplanbezogene Lernchancen

Das Projekt bietet den Schülerinnen und Schülern im Fach Deutsch die Möglichkeit, ihre Kreativität zu nutzen, um auf der Grundlage fundierter Regelkenntnisse unterschiedliche Schreibsituationen normgerecht sowie sprachlich angemessen zu bewältigen. Dabei entwickeln sie zunehmend einen persönlichen Stil. Sie sollen schrittweise den eigenen Schreibprozess gestalten und reflektieren.46 Im Hinblick auf die Bildungsziele der gymnasialen Oberstufe und Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler können diese sich „analysierend, reflektierend und produzierend mit Sprache, Texten und Medien als Mittel der Welterfassung und Wirklichkeitsvermittlung, der zwischenmenschlichen Verständigung, aber auch der Problemlösung und kreativen Gestaltung auseinandersetzen.“47 Weiterhin sieht der Rahmenplan Medienerziehung des Landes Mecklenburg-Vorpommern vor, dass die Schülerinnen und Schüler Medien zur Strukturierung komplexer Zusammenhänge und zur Modellierung von Wirklichkeitsausschnitten anwenden können. Sie sollen in der Lage sein, verschiedene Werkzeuge zum Erzeugen und Aufbereiten von Informationen und ihrer medialen Präsentation (z. B. Audio- und Videosequenzen, Animationen oder Simulationen) zu nutzen.48 Im Fach Philosophie verlangt der Rahmenplan im sprachphilosophischen und erkenntnistheoretischen Reflexionsbereich, dass die Schülerinnen und Schüler praktisch und theoretisch argumentieren. Die Schwerpunkte „Sprache und Denken“ sowie „Meinen, Glauben und Wissen“49 können ideal in der Führung eines themenspezifischen Blogs bearbeitet werden. Sie ermöglichen eine selbstbestimmte Partizipation an der (Medien)Gesell­schaft und dadurch die Teilnahme an meinungsbildenden, demokratiefördernden Prozessen. 

Sensibilisierung und Einstieg

Bevor das Thema „Bloggen“ besprochen wird, werden die Schülerinnen und Schüler nach ihrer generellen Mediennutzung befragt. Hierfür stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung: Sie könnten sowohl eine Medientorte als auch ein Medientagebuch anfertigen lassen. Ziel ist es dabei, den Jugendlichen die Möglichkeit zur Reflexion des eigenen Medienumgangs zu geben. Die Schülerinnen und Schüler werden – ohne dass ihre Aussagen bewertet werden – zum Nachdenken angeregt. Gezielte und auf sie angepasste Fragen verhelfen ihnen zum Berichten über ihre Mediennutzung und damit verbundene Erfahrungen. Im Anschluss erfolgt die Auseinandersetzung mit dem Thema „Blog“. Eine offene Gesprächsrunde bietet sich hierfür an.

Erfahrungen und mögliche Fragen werden besprochen:

  • Was ist das Web 2.0?
  • Was ist überhaupt ein Blog, worum geht es da, welche Merkmale weist ein Blog auf?
  • Wer hat schon einmal einen Blog gelesen, schreibt jemand selbst einen Blog?

Alternativ können diese Fragen auch in einem Impulsreferat von Schülerinnen oder Schülern beantwortet und im Anschluss diskutiert werden. Daran anknüpfend finden sich die Jugendlichen in Gruppen zusammen und erstellen eine Übersicht zum Thema „Bloggen“. Dabei sollten die Relevanz, der gesellschaftliche Einfluss sowie Vor- und Nachteile des Bloggens berücksichtigt werden. Ihre Ergebnisse präsentieren die Jugendlichen im Anschluss ihren Mitschülerinnen und -schülern. Die Präsentationsform ist dabei frei wählbar und den vor Ort gegebenen Voraussetzungen anzupassen. Denkbar sind eine PowerPoint-Präsentation, ein Plakat oder auch eine Tablet-Übersicht.

Auswahl eines Blog-Anbieters

Bevor sich die Schülerinnen und Schüler mit der konkreten Planung ihres Blogs beschäftigen, müssen noch Grundlagen geschaffen werden. Die Jugendlichen bilden Arbeitsgruppen, recherchieren über verschiedene Blog-Anbieter und stellen diese anschließend vor. Alle relevanten Vor- und Nachteile jedes Anbieters finden dabei Berücksichtigung. Die Jugendlichen wählen schließlich einen Anbieter aus und setzen sich intensiv mit diesem auseinander. Beispiele für Blog-Anbieter, die untersucht werden können:

Gestaltung eines eigenen Blogs

Im nächsten Schritt planen die Schülerinnen und Schüler ihren eigenen Blog und gestalten ihn. Das Arbeitsblatt 1 – Bloggen – eine Art, seine Meinung zu äußern mit Impulsfragen hilft ihnen dabei, ihre Gedanken zu ordnen und einen Verlaufsplan zu erstellen. Die Arbeitsgruppen sollten zu einer Aufgabenteilung angeregt werden, falls dies nicht eigenständig erfolgt. Hier bietet sich sowohl eine Vertiefung eines bereits im Unterricht besprochenen Themas als auch eine fachübergreifende Umsetzung an. Den Schülerinnen und Schülern sollte grundsätzlich die Freiheit der Themenwahl gelassen werden, weil so ihrer Kreativität nichts im Weg steht, denn: „Was man aber gern macht, macht man gut.“50 Die ersten Einträge und die erstellten Blogs werden den anderen Schülerinnen und Schülern am Ende präsentiert. Eine Reflexion der Präsentationen kann mithilfe einer Reflexionshand erfolgen. 

Fortführung und Pflege

Ein Blog lebt von seiner Pflege. Mit Ihrer Hilfe erhalten die Jugendlichen eine Möglichkeit, kontinuierlich zu schreiben – zu bloggen. Denkbar ist, dass die Schülerinnen und Schüler auf dem Blog beispielsweise eine Plattform für ihre Hausaufgaben bekommen. Eine gemeinsame Veranstaltung mit den Eltern kann ebenfalls dazu dienen, den Jugendlichen eine Gelegenheit zur Präsentation ihrer Arbeitsergebnisse zu verschaffen und somit einen thematischen Austausch zwischen den Generationen zu fördern. 

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