Typisch Mann, typisch Frau – wie möchte mein Kind sein?

Beschreibung

Auf dem Weg zur eigenen Identität suchen Kinder und Jugendliche nach Antworten auf aktuelle, persönliche Entwicklungsfragen – auch im Hinblick auf ihre Geschlechterrollen. Sie orientieren sich bewusst oder unbewusst auch an medialen Vorbildern und nehmen deren Charaktereigenschaften, Aussehen sowie Verhaltens- und Kommunikationsweisen auf unterschiedliche Art und Weise wahr.

Auch fragwürdige Figuren haben für Kinder und Jugendliche eine Vorbildfunktion. Die Figuren können unrealistische, stereotypische Merkmale besitzen oder Normen und Werte vermitteln, die unter ästhetischen, moralischen und ethischen Gesichtspunkten diskutiert werden müssen.

In diesem Angebot werden den Eltern die Ergebnisse aus dem Angebot Typisch Mann, typisch Frau – will ich so sein? (Modul Orientierungsstufe) präsentiert. Die Eltern werden für Vorbildfunktionen medialer Figuren sensibilisiert und erarbeiten sich medienerzieherische Möglichkeiten, um das Thema in der Familie behandeln zu können.

Ziele

  • Sensibilisierung für die Wirkungsweisen medialer Inhalte
  • Medien als Konstrukteure von Wirklichkeit wahrnehmen
  • Entwicklung eigener Möglichkeiten zur familiären Medienerziehung

Medien | Medieninhalte

Mediale Figuren und Vorbilder

Zielgruppe

Eltern

Teilnehmerzahl | Begleitung

Eltern einer Klasse | 1 pädagogische Fachkraft und 1 Medienpädagogin bzw. -pädagoge

Ablaufform und -dauer

Workshop | ca. 2 h

Sozialform(en)

Plenum, Gruppenarbeit

Methode(n)

Diskussion, Erfahrungsaustausch, Plakat-Erstellung

Ablaufskizze

1. Einführung und Erfahrungsaustausch

Um für das Thema zu senibilisieren, wird mit einem kurzen Erfahrungsaustausch begonnen, bei dem die elterlichen Medien-Vorbilder erfragt werden.

Anschließend wird den Eltern das Angebot ihrer Kinder Typisch Mann, typisch Frau – will ich so sein? (Modul Orientierungsstufe) beschrieben, die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler werden vorgestellt.

Die Ergebnisse sind Ausgangspunkt für ein Gespräch mit den Eltern, in welchem sie ihre Medien-Vorbilder mit denen ihrer Kinder vergleichen.

Gesprächsleitende Fragen können sein:
Wissen Sie von den Vorlieben Ihres Kindes? Welche Charaktereigenschaften besitzt die mediale Figur? Wie kommuniziert diese, wie verhält sie sich? Können Sie sich an Ihre eigenen Vorbilder erinnern? Was fanden Sie so faszinierend an ihnen und warum?

2. Mediale Vorbilder kritisch betrachten

In Kleingruppen diskutieren die Eltern über die mögliche Wirkungskraft medialer Vorbilder und entwickeln Tipps für eine kritische Auseinandersetzung mit diesen.

Folgende Fragen sollen dabei beantwortet werden:
Welche Vorbilder haben unsere Kinder? Welche typisch weiblichen und männlichen Eigenschaften besitzen die Vorbilder? Welche Vor- und Nachteile liegen in der Faszination für Medien-Figuren? Was ist eigentlich typisch Mann und typisch Frau? Ähneln sich die Vorlieben unserer Kinder? Was heißtdies für die familiäre Medienerziehung? Wie können die Kinder bei ihrer Mediennutzung begleitet werden? Welche Tipps können wir für eine kritische Auseinandersetzung mit medialen Vorbildern geben?

3. Präsentation

Jede Gruppe präsentiert ihre Tipps. Diese dienen als Grundlage für eine abschließende Diskussion. Ziel ist es, Handlungsalternativen zu finden, die einen reflektierten Austausch in der Familie ermöglichen.

4. Eltern-Kind-Gespräch

Die Eltern sprechen mit ihren Kindern zu Hause noch einmal über das Angebot Typisch Mann, typisch Frau – will ich so sein? (Modul Orientierungsstufe) und über die dort gemachten Erfahrungen. Der Workshop der Eltern wird ebenfalls thematisiert und mit den Kindern besprochen, insbesondere die dort entwickelten Tipps.

Materialien und Technik

Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler aus dem Angebot Typisch Mann, typisch Frau – will ich so sein? (Modul Orientierungsstufe)

Weiterführende Links und Literatur

Artikel von Cornelia Klein Die Bedeutung medialer Vorbilder im Laufe des Lebens (2013) unter

www.fsf.de

Überblick Forschung

www.izi-datenbank.de

Gender und Schule

www.genderundschule.de

Götz, Maya (2014): Von Schlümpfen, Superhelden und starken Add-on-Superheldinnen. In: Petra Grimm und Oliver Zöllner (Hrsg.), Gender im medienethischen Diskurs, S. 51-64. Stuttgart. Franz Steiner Verlag.

Götz, Maya (2013): Die Konstruktion von Geschlecht. In: Angela Tillmann, Sandra Fleischer und Kai-Uwe Hugger (Hrsg.), Handbuch Kinder und Medien, Bd. 1: Digitale Kultur und Kommunikation, S. 89-101. Springer. Heidelberg.

Mögliche Ansprechpartner und Kontakte

Medienpädagoginnen und -pädagogen

Anregungen zum Angebot

Das Zurückgreifen auf Erfahrungen der Eltern – in Bezug auf Medienfiguren und Medienvorlieben – ist empfehlenswert. Dies kann einführend mit Hilfe eines kurzen Brainstormings erfolgen. Auch Filmausschnitte können gezeigt und die Protagonistinnen und Protagonisten von teilnehmenden Eltern charakterisiert werden.


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